Gut zu wissen

Der FahrsicherheitsCheck ist ein wichtiges Instrument, um die eigene Fahrtauglichkeit für sich selbst zu überprüfen. Darüber hinaus können Sie als Fahrzeuglenkerin oder Fahrzeuglenker noch weitere Punkte beachten.

Fahrsicherheit zusätzlich erhöhen

Selbst sichere Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker können viel tun, um Unfällen vorzubeugen.

Dies sind die wichtigsten Tipps:

  • Schnallen Sie sich immer an und stellen Sie die Kopfstützen richtig ein: auf Scheitelhöhe und möglichst nah am Kopf.
  • Meiden Sie Fahrten, die Sie als belastend empfinden, z. B. während Stosszeiten oder bei Dämmerung/Dunkelheit.
  • Fahrzeuge, Strassen und Verkehrsregeln befinden sich in einem ständigen Wandel. Machen Sie deshalb einen Auffrischungskurs. Verschiedene Anbieter bieten solche Kurse für Seniorinnen und Senioren an.
  • Wiederholen Sie den FahrsicherheitsCheck regelmässig – wir empfehlen einmal pro Jahr.
  • Setzen Sie sich nicht ans Steuer, wenn Sie müde sind, Medikamente zu sich genommen haben, die Sie in Ihrer Leistung beeinträchtigen, oder wenn Sie es sich selbst nicht mehr zutrauen.
  • Nehmen Sie Hinweise Ihrer Mitfahrenden ernst.

Medizinische Untersuchung

Meine Antworten im FahrsicherheitsCheck deuten darauf hin, dass ich mich medizinisch untersuchen lassen sollte. Wie kann ich sicherstellen, dass meine Ärztin oder mein Arzt meine Bedenken versteht und auf meine Bedürfnisse eingeht?

Wichtig ist, dass Sie sich gut auf den Termin vorbereiten. Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

  • Sehen Sie die Beziehung zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt als eine Partnerschaft. Ihre Aufgabe besteht darin, aktiv Fragen zu stellen und Bedenken anzusprechen. Die Aufgabe Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes besteht darin, auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.
  • Notieren Sie vor Ihrem Arzttermin Ihre Fragen auf einem Zettel. Nehmen Sie den Zettel zu Ihrem Arzttermin mit.
  • Lassen Sie sich von einer vertrauten Person begleiten, die Sie im Gespräch unterstützen kann.
  • Haben Sie Bedenken? Dann sprechen Sie diese offen an.
  • Seien Sie ehrlich zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, damit Sie die bestmögliche Unterstützung erhalten. Die Informationen, die Sie mitteilen, unterliegen dem Arztgeheimnis. Allerdings können Ärztinnen und Ärzte das Strassenverkehrsamt informieren, wenn sie dies für notwendig halten.
  • Machen Sie sich für später Notizen. Bitten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wichtige Informationen für Sie aufzuschreiben.

Probefahrt bei einer Fahrberaterin oder bei einem Fahrberater

Ich will meine Fähigkeit zur sicheren Verkehrsteilnahme abklären lassen. Allerdings befürchte ich, dass mir der Führerausweis entzogen wird. Wie soll ich vorgehen?
  • Dies sind die wichtigsten Tipps:
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  • Sie können sich testen lassen, ohne dass die Ergebnisse Folgen wie einen Führerausweisentzug haben. Vereinbaren Sie bei einer Fahrberaterin oder einem Fahrberater einen Termin für eine Probefahrt – am besten bei einer Fahrschule, die auf Seniorinnen und Senioren spezialisiert ist. Gehen Sie mit den Ergebnissen offen und ehrlich um.
  • Wenn die Ergebnisse auf Fahrprobleme hinweisen, sollten Sie Ihre Fahrgewohnheiten so anpassen oder einschränken, dass Sie sich noch möglichst sicher im Strassenverkehr bewegen und Ihren Führerausweis behalten können. Die Person, die die Untersuchung vornimmt, kann Ihnen wertvolle Ratschläge geben.
  • Seien Sie jedoch auch dazu bereit, das Fahren vollständig aufzugeben, um sich selbst und andere vor schweren Unfällen zu schützen.
  • Auf der folgenden Website finden sie eine Fahrberaterin oder einen Fahrberater: SENIORDRIVE

Alternativen zum Selberfahren

Ich will weiterhin mobil sein, möchte aber möglichst wenig fahren oder das Fahren ganz aufgeben.

Je nachdem, wo Sie wohnen, wo Sie hinmöchten und wie gut Sie zu Fuss sind, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, um sich ohne Auto fortzubewegen. Hier eine Auflistung verschiedener anderer Fortbewegungsmittel:

  • Trams, Busse, Züge: Der Fahrplan kann beim zuständigen Verkehrsunternehmen oder online abgefragt werden.
  • Taxis und Ruftaxis: Informieren Sie sich, wo sich der nächste Taxistandplatz in Ihrer Umgebung befindet (Telefonbuch, Internet).
  • Fahrdienste: Es gibt auch Fahrdienste, die beispielsweise vom Schweizerischen Roten Kreuz oder von Pro Senectute betrieben werden. Sie sind in der Regel günstiger als Taxifahrten.
  • Fahrgemeinschaften: In einigen Orten gibt es Fahrgemeinschaften für Seniorinnen und Senioren. Diese sind meist auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt.
  • Privatpersonen: Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn sind sicher gerne bereit, Sie mitzunehmen. Vielleicht fällt es Ihnen schwer, um Hilfe zu bitten. Doch Sie können sich erkenntlich zeigen, indem Sie das Benzingeld übernehmen oder zum Mittagessen einladen.
  • Zu Fuss oder mit dem Velo: Je nachdem, wie es Ihnen gesundheitlich geht, können Sie bestimmte Dinge zu Fuss oder mit dem Velo erledigen. Diese Option hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie Ihnen hilft, sich fit zu halten.

Sicherung der Mobilität

Aktuell bin ich mit dem Auto noch sicher unterwegs. Das kann sich allerdings ändern. Was kann ich unternehmen, um mobil zu bleiben?

Tatsächlich ist es ratsam, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen. Wir haben einige Tipps für Sie.

  • Behalten Sie Ihre Fähigkeit zur sicheren Verkehrsteilnahme immer im Auge, da sie sich schnell verändern kann. Der FahrsicherheitsCheck hilft Ihnen dabei. Nachlassende Fähigkeiten sollten immer durch eine Ärztin, einen Arzt oder anderes Fachpersonal beurteilt werden.
  • Sorgen Sie für ausreichend Fahrpraxis, auch wenn Ihre Partnerin oder Ihr Partner lieber selbst fährt. Routine trägt zur sicheren Fahrweise bei.
  • Wenn Sie ein neues Auto kaufen, achten Sie darauf, dass es mit Notbremsassistent, Spurwechselassistent (Totwinkel-Assistent) und Rückfahrkamera ausgestattet ist.
  • Wenn Sie eine neue Wohnung suchen, sollten Sie immer darauf achten, wie Sie sich ausser Haus fortbewegen können, falls Sie nicht mehr selbst fahren. Gibt es andere Fortbewegungsmöglichkeiten wie Busse, Trams oder Taxis, um bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter nicht fahren zu müssen? Wohnen Familienangehörige oder Freunde in der Nähe, die Ihnen helfen können?
  • Fahren Sie hin und wieder mit dem Taxi, Tram, Bus oder Zug, um sich mit diesen Fortbewegungsmitteln vertraut zu machen, falls Sie sie künftig vermehrt benötigen.

Hilfe für mein Umfeld

Ich kenne ältere Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker, denen das Autofahren zunehmend schwerfällt. Wie kann ich helfen?

Wenn Sie merken, dass jemand mit dem Autofahren Schwierigkeiten hat, sollten Sie Ihre Bedenken offen ansprechen – auch wenn das nicht einfach ist. Hier einige Tipps, wie Sie helfen können:

  • Sprechen Sie mit dem Partner, der Partnerin oder Freunden der betroffenen Person und fragen Sie diese, ob ihnen ebenfalls ein unsicheres Fahrverhalten aufgefallen ist. Besprechen Sie, wie Sie Betroffene darauf ansprechen können.
  • Weisen Sie die Person auf den FahrsicherheitsCheck hin. Bitten Sie sie, den Test allein durchzugehen oder arbeiten Sie ihn gemeinsam durch.
  • Organisieren Sie eine professionelle Fahrberatung bei einem Seniordrive Coach: www.seniordrive.ch
  • Bieten Sie gelegentliche Fahrdienste an.
  • Wenn Sie sich Sorgen um ein Familienmitglied machen, können Sie auch dessen Ärztin oder Arzt informieren und darum bitten, das Thema beim nächsten Termin anzusprechen.
  • Unterstützen Sie Betroffene dabei, nach und nach immer weniger zu fahren und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.